Kürzlich hatte ich Gelegenheit das Haus mit einer Thermokamera zu fotografieren. Die Bilder sind eindrücklich, aber nicht leicht zu interpretieren.
Damit die Farbzuordnung wirklich stimmt müsste man die einzelnen Bauteile mit der tatsächlichen Emissivität bewerten. In der Praxis ist das schwierig, da die Werte (Farbpigmente, beschichtetes Glas,...) nicht oder nicht hinreichend genau bekannt sind.
(In der Technik lackiert man die unterschiedlichen Materialien gerne schwarz, misst an einem Punkt die Temperatur und eicht so die Skala, beim Haus würde ich das nicht empfehlen).
Um überhaupt sinnvolle Aussagen treffen zu können muss man das Wetter zum Zeitpunkt der Aufnahmen kennen: um -6°C Lufttemperatur, ziemlich windstill, sonnig (seit ca 30 Minuten untergegangen).
Bereits die Aufnahme des Gartenhauses zeigt das Problem der Interpretation. Für die unbeheizten Häuschen wird zwischen -4°C und -10°C angezeigt.
Die wärmeren Partien wurden natürlich von der Sonne aufgeheizt. Die Dachflächen spiegeln den Himmel wieder und scheinen dadurch kälter als sie sind.

Die wärmsten Partien der Nordostecke bzw des Kellerabganges werden mit 0°C angegeben.


Weiter gehts mit Aufnahmen von Südost und Südwest. Schön zu sehen die Backsteine unter dem Verputz (Zweischalenmauerwerk - die Isolation liegt innen). Die rote Fassadenfarbe nimmt die Wärme der Sonne an (~+6°C), gut zu sehen in den Schattenbereichen des Balkons und Carports oder der SAT-Schüssel.
