Diese Seite spiegelt unseren persönlichen Geschmack und Erfahrungen wieder und erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit oder gar Richtigkeit. Sie soll vielmehr ein paar Denkanstösse für zukünftige Bauherren liefern - nicht mehr und nicht weniger.
Was fehlt
Wirklich vergessen gegangen ist nichts, nur aus Zeit- und Geldmangel kommt einiges erst später. Trotzdem sollte man daran denken:
- Abschliessbare Fenstergriffe stellen zwar keinen grossen Einbruchsschutz dar, jedes Haus hat aber Fenster aus denen kleine Kinder fallen könnten.. (im nachhinein ~70Fr/Fenster)
- Entkalkungsanlage. Ist das Wasser hart, macht putzen keinen Spass und auch Wasserkocher/Waschmaschine sind nicht begeistert. Dank vorbildlicher Vorbereitung (Stromanschluss, vorbereiteter Wasserverteiler) bleibts bei ~3200Fr für den Entkalker (inkl Lieferung und Montage) plus ~800Fr für einen Filter.
Der Filter ist normalerweise nicht nötig, aber wenn die Wasserzufuhr (Bauarbeiten) einmal abgestellt wird, können sich Partikel (Rost, ...) lösen und den Entkalker beschädigen.
Endabrechnung
Die Stunde der Wahrheit. (kommt demnächst, in Kürze: ohne böse Überraschungen)
Endreinigung
Das kann man auch ganz gut selber machen. Erstens spart es etwas Geld und zweitens fallen einem allfällige kleine Mängel oder Schäden auf.
Böden und Wände saugen. Da muss kein Industriestaubsauger mehr ran, es ist ja nur noch Holzstaub. Böden und Wandfliesen feucht aufnehmen, Küche putzen, Fenster putzen (eine Rasierklinge - mit Halter - ist praktisch um kleine Farbspritzer ohne Kratzer von den Fensterscheiben zu bekommen).
Beim Zügelshop eine Rolle Floorliner holen um die neuen Böden während des Einzugs vor Strassendreck und den daraus resultierenden Kratzern zu schützen.
Vorreinigung
Das kann man ganz gut selber machen. Erstens spart es etwas Geld und zweitens fallen einem allfällige kleine Mängel oder Schäden auf.
Da die Handwerker so sorgfältig gearbeitet haben (in dem Ruf stehen die Leute von Peter Manz generell) beinhaltet das im wesentlichen das Entfernen der Bodenabeckungen und Saugen des gesamten Hauses. Man sollte unbedingt einen Industriestaubsauger verwenden (ggf. bei den Handwerkern ausleihen) da die Haushaltsstaubsauger den Zementstaub nicht überleben und wahrscheinlich noch während der Vorreinigung den Geist aufgeben.
Platten nur soweit abwischen um allfällige Farb- oder Gipsspritzer zu entfernen, nicht zu perfekt machen - beim Parkettlegen wird alles sowieso nochmal staubig.
Keller
Wir finden, der Keller sollte gemacht sein. Je länger man wartet, desto mehr Haustechnik ist im Weg und muss aufwendig abgedeckt oder umstrichen werden. Ausserdem wenn er erst einmal eingeräumt (bzw als Kistenlager missbraucht) ist, macht man es nicht mehr.
Wer noch keinen Respekt vor den Leistungen seiner Handwerker hat, bekommt ihn spätestens wenn er selber versucht den Keller zu malen. Glücklich kann sich schätzen wer einen Maler zu seinen Freunden zählen kann. Während man noch überlegt wie man Abdecken soll, ob die Farbe die richtige Konsistenz hat und wieviel Farbe auf der Rolle und auf der Wand sein muss, hat der Profi bereits genau das abgedeckt was nötig ist und die erste Wand gestrichen.
Noch offensichtlicher ist der Unterschied wenn man Farbe (aus Resten vom Maler) selber mischt und einen Farbspiegel malen will.
Ohne unsere Nina hätten wir dreimal solange gebraucht, und es wäre nicht so schön geworden.
Innenausbau 2
Wir hatten nach dem Verputzen etwas Wasser im Keller, darum haben wir einen Entfeuchter hineingestellt. Normalerweise ist ein solcher nicht notwendig, im Gegenteil, zu schnelles Entfeuchten kann Schäden (z.B. Risse) verursachen.Tägliches gutes Lüften reicht vor allem im Winter, wenn die Heizung schon in Betrieb ist und die Luft draussen kalt und trocken ist. Also 20 bis 60 Minuten Durchzug, das Wasser auf den Fenstern abwischen, dann diese wieder zu und nicht kippen!
Han man Platten (Fliesen) mit zufälligen Strukturen ausgesucht (wir haben im Bad oben schiefergraue Platten mit Einschlüssen wie eine Kupfererzader), kann versuchen auf das Verlegemuster Einfluss zu nehmen. Hört aber auf den Rat des Plattenlegers - er kann sich besser vorstellen wie es fertig aussieht. Helle Fugen bei Bodenplatten sehen nur ein paar Monate grossartig aus, es sei denn man hat einen Putzzwang oder eine bemitleidenswerte Putzfrau.
Baustellenbesprechung(en)
Die Baustellenbesprechung ist NICHT dazu da die Bemusterung auf den Kopf zu stellen. Manche Dinge kann man sich aber erst dann richtig vorstellen, wenn man im entsprechenden Raum steht. Also das ist die letzte Gelegenheit die Details zu den Vorhangschienen, Beschlägen und Einbauschränken festzulegen. Eine weitere Runde gibt es für die Wände: Abrieb (welcher), Glattputz (kostet ein paar Franken pro m2 mehr), Tapeten / Farben (uni, Farbspiegel,...).
Innenausbau
Sehr viele Fotos machen ist jetzt Pflicht. Das Ziel ist auch in 10 Jahren noch die Wege der Elektro-, Wasser- und Heizungsrohre zu finden. Am besten Massstab mitfotografieren und die Ziegelabmessungen (mit Mörtelfuge) aufnehmen, damit man sich auf den Fotos ortientieren kann. Übersichtsbilder nicht vergessen! (Auf diesem Internetauftritt finden sich vielleicht 10% der Bilder, die ich gemacht habe.)
Richtfest
Wer feste arbeitet, soll auch Feste feiern. Findet es in der kalten Jahreszeit statt, sollte man warten bis wenigstens die Fenster und die provisorischen Türen eingebaut sind, sonst wird's am Abend ungemütlich kalt.
Rohbau
Als Bauherr gibt's da nicht viel zu tun, ausser Fotos zu machen und den Handwerkern Mineralwasser und einen Kasten Bier für den Feierabend vorbeizubringen. Am ehesten kann man kontrollieren ob alle (Elektro)Rohre (in der richtigen Dimension) in den Betondecken liegen. Nebenbei bemerkt, der Polier meinte das sei das schönste Haus an dem er in der letzten Zeit gebaut habe.
Bemusterung
Die Bemusterung ist ein hartes Brot. Man muss innerhalb sehr kurzer Zeit sehr viele Entscheidungen treffen und dabei die Praxistauglichkeit nicht vergessen. Das klappt nur, wenn man sich im Vorfeld über den Stil wirklich einig ist. Hilfreich ist es auch sehr früh mit dem (Digital-)Fotoapparat durch die Einrichtungshäuser (Küchen, Sanitärapparate) zu ziehen und die Dinge, die einem gefallen, zu fotografieren.
In einem eigenen Haus hat man in der Regel vor, lange zu wohnen, "zeitloses" und praktisches Design für Platten, Küche und Sanitärapparate ist also kein Unsinn. Das heisst natürlich nicht dass man alles in Schwarz/Weiss halten sollte. Wenn schon bunte Farben, dann am besten an den Wänden, die kann man mit wenig (finanziellem) Aufwand ändern, bei den Bodenplatten ist das schon deutlich schwieriger.
Angenehm aufgefallen ist uns, dass der Pewi-Haus Standard immer bereits eine sehr brauchbare Auswahl bietet.
Küche: Wir wollten sie geschlossen (dann kann man Chaos produzieren und wenn die Gäste da sind, dieses verstecken bzw. ein Kleinkind fern halten), aber das ist schliesslich Geschmackssache.
Eine Kastenbreite mehr für mehr Platz macht etwa Fr 3'000,-- extra. Wir haben auf die Steinplatte als Arbeitsfläche verzichtet und dafür ein breites Ceranfeld genommen (dann passen 2 grosse Töpfe nebeneinander hin) die integrierten Bedienelemente sind seitlich angebracht (das reduziert die Wahrscheinlichkeit der ungewollten Bedienung auch durch flinke Kinderhände bzw. durch das Küchentuch). Die Höhe der Arbeitsfläche sollte auch mit Bedacht und nicht zu niedrig gewählt werden.
Genug Steckdosen (am richtigen Ort) für die existierenden Helferlein wie Kaffemaschine etc. und gutes Licht sind Pflicht. Verwinkelte Fronten sehen oft sehr hübsch aus, derjenige der sie dann putzen muss, flucht vielleicht darüber.
Bäder: Wie gesagt die Sanitärapparate sollten einem die nächsten 20 Jahre gefallen ... . Fr. 90,--/m2 für Platten heisst etwa Fr 40,-- für die Platten und den Rest für's verlegen. Andererseits muss man ja nicht überall bis zur Decke Platten legen und kann so an der Fläche sparen und sich dafür teurere Platten leisten.
Ein gemauerter Sitz in der Dusche ist praktisch und kostet nicht die Welt. Ein netter Diskussionspunkt ist die Einstiegshöhe in die Duschwanne. Zu hoch ist unpraktisch - man wird nicht jünger. Zu tief ist auch problematisch - die Duschtür hat eine Oberkante grosse Leute kommen dann immer mit Beulen aus der Dusche.
Böden: Plättli in Bad und Küche ist in der Regel keine Frage, im Eingangsbereich macht es auch Sinn da unempfindlich und leicht zu reinigen. Teppich, Laminat, Parkett oder gar Plättli in den Wohnräumen ist ein wenig Philosophiefrage. Wer keinen Teppich will, dem aber Pakett zu teuer ist kann zu Furnierboden greifen. Das ist ein Holzboden wie Parkett, kann aber nicht mehr abgeschliffen werden und kostet nur unwesentlich mehr als ein Teppich.
Elektro: Vorsicht das kann teuer werden, aber Leerrohre kosten zwar etwas, aber wenn sie fehlen ist der Aufwand/Ärger gross.
Pro Raum sieht es vieleicht nicht nach grossen Beträgen aus aber es sind schnell Fr 10'000,-- weg: Deckenspots, wo (zusätzliche) Steckdosen, Lampenstellen, Anschlüsse für Computer und Telefon, Fernsehen, Beamer, Lautsprecherkabel (eventuell eine zentrale Multimediaverteilung im Keller).
Ein paar Worte zum Thema Alarmanlage, vielleicht kommt ja der Tag wo man gerne eine hätte. Heute üblich ist die Aussenhautüberwachung (einerseits Kostengünstig und andererseits weniger nervige Fehlalarme). Da die nötigen Melder heute eigentlich alle über Funk mit der Zentrale kommunizieren, muss man nicht allzuviel beachten.
Die Zentrale braucht Strom und (so man nicht eine Natel/Mobilfunk-Meldeanlage will) Telefonanschluss, sie sollte -wie der Name sagt- zentral im Haus platziert sein für guten Funkkontakt aller Melder, d.h. in der Regel im Erdgeschoss. Häufig daher im Wohnzimmer anzutreffen weil oft dort auch der Telefonanschluss ist.
Solange das Ding hinter Möbeln verborgen ist, gut. Aber beim neu einrichten? Die Zentrale kann aber genausogut in einem Putzschrank wohnen, so dort ein Leerrohr für Strom und eines für Telefon enden. Ach so: praktischerweise gehören auch Rauchmelder zum Bestandteil jeder guten Alarmanlage.
*Ablauf: Man sollte die Ausstellung des Lieferanten 1-2 mal zuvor besuchen, dann gibt es einen Termin mit der Grobplanung der Küche. Anschliessend gibt es einen Tag an dem alles fixiert wird: Küche (Einrichtung, Fronten, Geräte), Plättli, Waschmaschine/Tumbler, Sanitärapparate). Das ist ein sehr langer und anstrengender Tag. Sehr hilfreich war da die Begleitung und Erfahrung von Peter Manz. Von einem Fliesenmuster auf die Wirkung in einem Raum zu schliessen ist nicht einfach.
Einen weiteren halben Tag verbringt man beim Schreiner mit dem Aussuchen von Holzböden/Laminat, Sturz- und Simsbrettern, Türen und Türbeschlägen.
Ein paar Stunden (bei guter Vorbereitung) braucht man noch für die Elektrobesprechung.
Einen Blick noch auf die Wände (Verputzart, Farben), Sonnenschutz, Fliegengitter. Aussenfassade (kräftige Farben sind schön aber aufwendiger lichtecht zu machen und damit etwas teurer).
Pläne
Am Grundriss feilen ist lustig, wir haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass sie bereits sehr ausgefeilt sind. Im wesentlichen haben wir darauf geachtet, dass unsere Einrichtungsvorstellungen zu verwirklichen sind (Platz für existierende/geplante Möbel). Die grössten Anpassungen haben wir im Keller vorgenommen - naheliegend, da wir keine Garage sondern einen Carport haben. Die Bauvorschriften haben uns dabei zu einem grossen Balkon verholfen, da ein Flachdach nicht genehmigt wird - also eine Balkontür und ein Geländer herum und schon passt es.
Ach so, wenn klar ist, dass es ein Gartenhaus oder einen Geräteschuppen geben wird, gleich in die Pläne einzeichnen lassen, sonst ist eine neue Baubewilligung fällig und die kostet im günstigsten Fall 120Fr.
Finanzen
Elementar aber gerne verdrängt: Ist die Finanzierung realistisch? Für ein Haus das (für sich alleine) z.B. 450'000,-- kostet, muss man mit Land, Notariatskosten, Gebühren, Bauzinsen, Sonderwünschen mit 750'000,-- bis mehr als 1'000'000,-- rechnen.
Nicht vergessen sollte man die Kosten die nicht im Werkvertrag stehen wie Schäden in der Wohnung aus der man auszieht, Umzugskosten, neue Leuchten, Möbel etc.
Wichtig ist noch, dass die ca. Preise im Werkvertrag korrekt sind, sonst kommt das böse Erwachen bei der Endabrechnung. Bis jetzt waren die Schätzungen bei uns immer konservativ, d.h. es war etwas billiger. siehe Endabrechnung
Die Bank verlangt (so sie seriös finanziert) mindestens 20% der Bausumme als Eigenmittel, ausserdem darf die monatliche Hypothekenbelastung (bei einem Hypozins von 5% bis 6%) 1/3 des Monatseinkommens nicht übersteigen.
Man kann die 2.Säule der Pensionskasse als Eigenmittel verwenden, nur reicht die Rente dann noch aus, wenn man das Pensionsalter erreicht?
Eigenleistungen
Man kann selber nicht allzuviel machen um nennenswerte Beträge zu sparen, es sei denn man ist selber Maler, Maurer, Spengler, Schreiner oder Elektriker. Erstens fehlen Otto Normalverbaucher in der Regel die richtigen Werkzeuge, vom Material ganz abgesehen (die Handwerker haben andere Einkaufspreise als der Amateur im Baumarkt). Schliesslich muss man die Zeit haben die Arbeiten termingerecht auszuführen. Wenn die Betonlieferung vor dem Haus steht will sie verarbeitet werden und nicht warten bis der Bauherr seine Rohre verlegt hat.
Sinnvoll ist in der Regel die Reinigung selber zu machen und den Keller selber zu malen.